Chronik des Posaunenvereins Eime e. V.
Als erste Eintragung im Protokollbuch des Posaunenvereins steht zu lesen:
„Auf Anregung des Herrn Pastor Bauer, hierselbst, wurde im Jahre 1894 in der evangelisch-lutherischen Gemeinde zu Eime ein Posaunenverein ins Leben gerufen. Nachdem eine Besprechung zwischen Herrn Pastor Bauer und den beiden Lehrern C. Scheele und G. Mull stattgefunden hatte und dieselben gern ihre Mitwirkung zugesagt hatten, forderte Herr Pastor im Gottesdienst am 21. Oktober 1984 die Gemeinde zu einer gemeinsamen Besprechung auf.“
Die Eintragungen wurden vom Gründer selbst, dessen Amtszeit als Pastor in Eime die Zeit von 1891 bis 1923 umfasste, mit sichtbarer Liebe in gestochen scharfer Sütterlinschrift niedergeschrieben.
Den Gedanken der kirchlichen Posaunenarbeit hatte Pastor Bauer, der seine Blaskunst beim berühmten „Posaunengeneral“ Pastor Kuhlo erlernt hatte, aus seiner Heimat in der Heide in das Leinetal mitgebracht. Nicht nur zur Freude des Flecken Eime, denn 3 Jahre später wurde unter seiner Anleitung auch der Posaunenverein Sehlde gegründet.
Zur Gründungsversammlung am 1. November 1894 hatten sich bereits 42 Interessierte durch Unterschrift zu Mitgliedern erklärt, von denen sich in der Versammlung 8 Herren zum Blasen meldeten und sich dadurch aus der Mitte des Vereins „der Chor der Bläser“ bildete. Die Anschaffung von 9 Instrumenten wurde beschlossen und unmittelbar nach der Lieferung am 1. Dezember begann der Übungsbetrieb.
Durch engagierten Einsatz von Pastor Bauer und Unterstützung des Bundesagenten der Posaunenarbeit, Herrn Sauer aus Hannover, der bereits bei der Beschaffung der Instrumente mitwirkte und im Dezember dreimal im Pfarrhaus logierte, wo er tagsüber im Einzelunterricht und abends mit dem Chor übte, konnte der Chor bereits am Heiligen Abend in der Kirche sowie am Neujahrsmorgen vom Kirchturm die Gemeinde mit Blasmusik erfreuen.
Am 15. Jan. 1895 wurde dem treuen Förderer L. Pape zu seinem Geburtstag das 1. Ständchen der Vereinsgeschichte gebracht. Die in der 1. Generalversammlung am 19. Febr. 1895 von der Versammlung angenommenen Statuten bestimmten u. a., dass der Pastor der Gemeinde auch gleichzeitig der 1. Vorsitzende des Posaunenvereins war und dass der ganze Chor über die Aufnahme eines neuen Bläsers zu entscheiden hatte. Im Juni 1896 nahm der Chor mit sämtlichen Mitgliedern am Landesposaunenfest in Hannover teil und im Juni 1898 fand auf dem Knick das Posaunenfest des Bezirkes Hildesheim statt. Die Einwohner von Eime hatten dazu 248 Quartiere bereitgestellt. Der Ort war festlich geschmückt und mit fast 200 Bläsern und einigen tausend Gästen wurde bei günstigem Wetter eine gewaltige Demonstration der Posaunenmusik gegeben.
Am 31. Okt. 1900 nahmen 4 Bläser bei der Eröffnungsfeier des Kaiser-Wilhelm-Denkmals in Hildesheim teil. Sie spielten zusammen mit 180 weiteren Bläsern zur Begrüßung des deutschen Kaiserpaares und es heißt, sie wurden von den Majestäten freundlich gegrüßt. Am 16. Oktober 1908 wurde zur Einweihung der neu erbauten Schule und zum anschließenden Festessen im Ratskeller geblasen. Im Juli 1909 fand die 700-Jahrfeier des Flecken Eime statt. In den vorhergehenden Wochen war mit allen Kräften und teilweise geliehenen Instrumenten geübt worden, so dass am Vorabend des Festes mit 3 Kapellen an den 3 Toren des Fleckens und anschließend gemeinsam vor der Kirche geblasen werden konnte. Am Festtag bildeten der Eimer und der Sehlder Posaunenchor im großen historischen Festzumzug drei Kapellen in Landsknechtstracht. Großen Anteil an dieser Feier hatte Pastor Bauer, der die Geschichte Eimes erstmals erforschte und niederschrieb und nicht zuletzt in alten Urkunden den ältesten bekannten Nachweis vom 12.07.1209, der namentlichen Erwähnung von Eime, fand. Er, der sportlich sehr interessiert war und bei jeder Gelegenheit mit den Kindern und Konfirmanden hinaus auf die Sportwiese zog, war es auch, auf dessen Anregung hin am 05.02.1909 der Männerturnverein „Armin Eime“ als erster Sportverein in Eime gegründet wurde.
In der folgenden Zeit werden die Teilnahmen an Kriegerfesten, an Feiern vaterländischer Vereine und den Gedenktagen verschiedener großer Schlachten oft erwähnt. Sie spiegeln den Geist jener Zeit wider, in denen Kaiser und Vaterland hohe Werte darstellten, die es zu feiern und ehren galt. Als im Jahre 1914 der 1. Weltkrieg ausbrach, wurde anlässlich der 1. Siege an den West- und Ostfronten, zwischen dem Freudengeläut, auch vom Turm geblasen. Mit zunehmender Dauer des Krieges werden diese Berichte seltener und hören schließlich ganz auf. 26 Mitglieder des Posaunenvereins waren zu den Waffen gerufen worden. 6 von ihnen, darunter der Sohn Pastor Bauers, kehrten nicht wieder heim.
Am 13. Februar 1923 verstarb Pastor Bauer. Sein Wirken war und ist das feste Fundament der Arbeit des Posaunenvereins und -chores. Sein Name wird unvergessen bleiben und der Flecken Eime hat seine Verdienste dadurch gewürdigt, dass er die Straße zwischen der „Bantelner Straße“ und der Straße „Am Balseberg“ den Namen „Pastor-Bauer-Weg“ gegeben hat.
Im November 1923 trat Pastor Brandt sein Amt in Eime an. Die nächste Generalversammlung im Oktober 1924 sah zwar einen stattlichen Chor, erfuhr jedoch im Kassenbericht, dass kein Geld mehr vorhanden war, weil in den letzten Jahren kein Beitrag mehr eingezogen worden war. Aus den damaligen Aufzeichnungen ist zu folgern, dass die Aktivitäten des Vereins in den letzten Jahren stark zurückgegangen waren bzw. ganz ruhten. Beschlossen wurde, dass ein freiwilliger Beitrag für die vergangenen Jahre gesammelt werden soll, von dem die Reparaturen der Instrumente und die Anschaffung von Noten zu bestreiten sind. Der Kirchenvorstand würde Licht und Feuerung liefern.
Am 1. Advent 1924 feierte der Posaunenverein sein 30. Stiftungsfest mit einem morgendlichen Festgottesdienst mit anschließender Ehrung Pastor Bauers an seinem Grabe, einem nachmittäglichen Konzert vor der Kirche sowie einem großen Familienabend. Bereits im Sept. 1926 wurde Pastor Brand wieder versetzt. Im April 1927 konnte der Verein den neuen Pastor Wenzel begrüßen. In der Versammlung wurde nach Erläutern der Satzung auch in „zwangloser Unterhaltung über die Missstimmungen der letzten Jahre“ gesprochen. Im selben Jahr wurde am 19. Juni die Einweihung der Badeanstalt in Eime und am 4. November 1928 die Einweihung der Turnhalle in Eime musikalisch mitgestaltet.
Zum 35jährigen Stiftungsfest im Juli 1929 konnten in Heuers Garten viele Gastchöre begrüßt werden. Vor der Kirche wurde in glühender Sonne im Massenchor geblasen und beim anschließenden Umzug durch den festlich geschmückten Ort ließen 11 Posaunenchöre den ganzen Ort erklingen.
Im November 1934 wurde zur Einführung von Pastor Blitz in das bis dahin 2 Jahre lang unbesetzt gebliebene Amt des Ortspastors im Gottesdienst geblasen.
Die Niederschriften der nächsten Zeit berichten verstärkt von den zahlreichen Feiern der nationalsozialistischen Zeit: Zur Eröffnung des Reichstages, zum Tag der Nationalen Arbeit, bei vaterländischen Frauen- und anderen Vereinen, zum Großmütterchentag, zu verschiedenen Volksabstimmungen, zur Saaranbindung, Geburtstagen usw.
In der Versammlung des Jahres 1935 wurde nach langer Diskussion beschlossen, dass entgegen den Statuten von Pastor Bauer der Ortspastor neben dem Vorsitz im Verein auch dem Chor vorstehen sollte, doch sollte dieser Beschluss nur für die Amtszeit von Pastor Blitz Gültigkeit haben.
Im Mai unternahm der Verein eine Fahrt mit dem „Niedersachsen-Expreß“ an das Steinhuder Meer mit Segelbootsfahrt zur Moordorfer Warte und zur Insel Wilhelmstein. Im Oktober 1936 nahm der Chor mit 11 Bläsern beim 1. Reichsposaunenfest in Bielefeld und Bethel teil. Unter der Leitung des fast 80jährigen Pastor Kuhlo wurde am Vorabend des Festes auf Bielefelds größtem Platz ein Konzert gegeben, an dessen Schluss der Posaunengeneral als Solist das Lied „Guten Abend, gute Nacht“ blies. Der Massenchor von 5.000 Bläsern und die gewaltige Feier in Bethel am folgenden Tag waren ein gleichfalls großes Erlebnis. Im September 1937 wurde noch eine Ausfahrt in die Lüneburger Heide unternommen. In einem der letzten Einträge in das Protokollbuch vor Ausbruch des 2. Weltkrieges lässt sich u. a. entnehmen, dass auch für das Jahr 1938 noch eine Autobusfahrt beschlossen wurde, diese jedoch nicht stattfinden konnte, weil die Autobusse beschlagnahmt wurden.
Danach endet das Protokoll. Das Blasen wurde immer mehr behindert und schließlich ganz eingestellt. Auch der 2. Weltkrieg hinterließ im Flecken und Verein seine Spuren.
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Über die Entwicklung des Vereinslebens im Posaunenchor nach der schweren Kriegs- und Nachkriegszeit ist kaum etwas bekannt. Am 1. September 1949 trat Pastor Hosemann sein Amt in Eime an, dem wohl in erster Linie der Aufbau bzw. das Fortbestehen des Posaunenvereines und -chores zu verdanken ist. Als erstes Dokument nach dem Krieg ist das Protokoll der Jahreshauptversammlung vom 8. Februar 1952 vorhanden. Neben Pastor Hosemann als 1. Vors. hatte Erich Brunotte das Amt des 2. Vors., Wilhelm Hahne das des Schriftführers, Ernst Heuermann das des Kassenwartes und Otto Hahne das des Dirigenten inne. Ab 1954 übernahm Hermann Brose die Ausbildung der Nachwuchsbläser. Im Juni 1954 feierte der Verein sein 60jähriges Bestehen. In den Jahren 1954/1955 war der Versuch, eine Feuerwehrkapelle zu gründen, Anlass zu vielen Diskussionen. Die beliebten jährlich durchgeführten Tagesausflüge führten zum Kloster Corvey, in die Lüneburger Heide, zu den Externsteinen, nach Braunschweig und Wolfenbüttel. Anlässlich der 750-Jahrfeier des Fleckens Eime im Juli 1959 blies der Chor während der feierlichen Eröffnung in der Turnhalle, beim Dorfabend, zum Wecken am Sonntagmorgen, zur Feier am Ehrenmal, beim Festumzug und zur Nachfeier am Montagmorgen im Zelt.
Nach den Dirigenten Otto Hahne (bis 1955), Karl Engel (bis 1957), Friedrich Knösel aus Elze (bis 1958) und Fritz Möller aus Hoyershausen übernahm Pastor Hosemann 1962 auch die musikalische Leitung des Posaunenchores. Die von ihm zusätzlich noch praktizierte intensive und aufwändige - teils im Einzelunterricht - vorgenommene Ausbildung der Nachwuchsbläser versah er mit großem Engagement.
Weitere Fahrten in den Deister/Süntel, nach Kloster Amelungsborn, in den Harz, nach Bremen und zu anderen Zielen folgten. 1964 konnte der Verein zusammen mit 8 Nachbarchören sein 70jähriges Jubiläum feiern, zu deren Höhepunkten nach dem Vorabend in Heuers Garten das Kurrendeblasen an den 4 Toren unseres Ortes und die wegen Regens in die Kirche verlegte Nachmittagsfeier zählten. Als Höhepunkte der folgenden Jahre sind verzeichnet: das Sommerzeltlager in der Bretagne (Frankreich) am Atlantik im Jahre 1967, die 75-Jahrfeier 1969 mit Kommers in der Turnhalle, Festgottesdienst und Konzert, die Teilnahme am Landesposaunenfest 1970 in Göttingen, Besuch und Gegenbesuch des Posaunenchores Taubenhorn bei Bad Grund im Jahre 1972 und die Teilnahme am Jugendmusikfest Köln-Holweide 1973. Das 80jährige Jubiläum des Posaunenvereins wurde im Juni 1974 als erstes großes Zeltfest in seiner Geschichte gefeiert. Ein festlich geschmückter Ort, ein farbenprächtiger Umzug mit 7 Kapellen und ein geselliger Abschluss am Montagabend ließ das Fest für den Posaunenchor zu einem Erfolg werden.
In den Vorstand war nach dem Tod von Erich Brunotte 1972 August Brünig und nach dessen Rücktritt Otto Ortlieb als 2. Vors. gewählt worden. Ernst Heuermann legte 1975 das von ihm seit über 25 Jahren ausgeübte Amt des Kassenwartes aus gesundheitlichen Gründen nieder und wurde von Heinrich Schluhe abgelöst.
1976 fand die erste 3-Tagefahrt an Rhein-Mosel-Ahr statt, welche trotz anfänglicher Quartierpanne mit lustigem Weinabend, Eifelfahrt mit Besichtigung des Benediktiner-Klosters Maria Laach und Nürburgrings, Moselfahrt und Besichtigung des Frankfurter Flughafens zu einem schönen Erlebnis wurde.
Das 10jährige Bestehen des Jugendspielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr Eime wurde 1978 mit allen Pflichten durchgeführt, obwohl zumindest im Nachwuchsbereich eine gewisse Konkurrenz unter den beiden Eimer Musikvereinen herrschte. Nicht zuletzt aus diesem Grunde begannen in 1978 erstmals junge Bläserinnen mit starkem Interesse ihre Posaunenausbildung, die heute eine erfreuliche Belebung im Erscheinungsbild des Posaunenchores darstellen. Im selben Jahr fand in Hildesheim das Landesposaunenfest statt. Nach einem Übungsabend in Sarstedt war auch der Posaunenchor Eime dabei, als auf dem historischen Marktplatz Posaunenmusik von 2.000 Bläsern erschallte.
Das überragende Vereinserlebnis 1978 war jedoch die 3-Tagesfahrt nach Würzburg und in die umliegende Maingegend.
Beinahe jedes Jahr fanden jetzt fröhliche Zeltlager am Humboldtsee statt, dessen Besucher sich durch die Abendmusik am See oder im Wald erfreut zeigten. Im Juni 1979 trat Pastor Hosemann nach 30jähriger Amtszeit in den Ruhestand. In der Vakanzzeit war er weiter mit dem Vorsitz und der Leitung des Chores betraut. So auch beim gemeinsamen Zeltfest 85 Jahre Posaunenverein und 70 Jahre Sportverein Eime im selben Jahr. Höhepunkte waren ein kurzweiliger Kommers, ein farbenfroher Festumzug mit 8 Blaskapellen und ein Wundergefährt, ein Fahrrad für 11 Personen, zur Bewältigung der damaligen Ölkrise.
In der Jahreshauptversammlung 1981 übergab Superintendent Diekmann den Vorsitz des Posaunenvereins an Pastor Wulff. Herrn Pastor i. R. Hosemann sprach Superintendent Diekmann höchstes Lob für über 30 Jahre Vereinsvorsitz, davon viele Jahre Chorleiter- und Nachwuchsausbildertätigkeit, aus. Bereits nach dreieinhalbjähriger Amtszeit folgte Pastor Wulf einer Berufung in den Stab des Landesbischofs Lohse in Hannover. Der neue Pastor Uwe Gaudszuhn übernahm in der Jahreshauptversammlung 1985 das Amt des 1. Vorsitzenden bis zum Antritt einer neuen Pfarrstelle in Dorfmark am 1. April 1993.
Am 2. März 1981 fand der erste Übungsabend mit dem neuen Dirigenten und Vollblutmusiker Gustav Howind statt. Die auf seine Anregung eingerichtete Notenkommission, Einführung zweier Notenmappen für Märsche und Vortragsstücke, Marschübungen für Festeinsätze und gleichzeitige Ausbildung von 20 Nachwuchsbläsern führten zu einer unübersehbaren positiven musikalischen Entwicklung des Chores. Bevor nach mehr als 10jähriger Dirigententätigkeit Gustav Howind den Stab im Dezember 1992 in andere Hände legte, wuchs der Chor zu einem stattlichen, gern gehörten Klangkörper heran. Neben der Chorleitung und ständiger Nachwuchsausbildung waren die Beschaffung neuer Instrumente, Noten sowie einer neuen Bläserkleidung seine großen Verdienste.
In dieser Zeit zu erwähnen ist das musikalische „Dauerengagement“ während der Festwoche zum 250jährigen Bestehen der neuen St. Jakobi-Kirche 1982, das gelungene Zeltfest zum 90jährigen Jubiläum 1984, der Tod des langjährigen Pastors und Vereinsvorsitzenden Adolf Hosemann am 16.08.1986, die vielen Vereinsfahrten (u. a. 3-Tage-Fahrt an den Bodensee, Tagesfahrt mit über 200 Teilnehmern nach Bodenwerder und Weserdampferfahrt, 4-Tage-Fahrt ins Stubaital usw.) und die jährlich stattfindenden Sonntagskonzerte in Heuers Gartenrestaurant. Nach zunehmenden Diskussionen wurde 1982 (letztmalig) eine Beitragserhöhung beschlossen. Um eine weitere Beitragserhöhung zu vermeiden, konnten 1986 Heinrich Bothmann, Gerhard Exner, Heinrich Bertram, Heinrich Schluhe, Otto Sonnemeier und Otto Ortlieb jun. in einer beispiellosen Mitgliederwerbung 108 neue fördernde Mitglieder für den Verein werben.
Zwei Einladungen hoher deutscher Politiker in die Mehrzweckhalle wurde Folge geleistet: im Mai 1987 zur Wahlhelferparty von MdB Hermann Rappe und in 1990 zu einer Wahlkampfveranstaltung mit der Bundestagspräsidentin Rita Süßmuth.
Nach der Grenzöffnung 1989 nahm bis 1995 ein besondere Stellung die Verbundenheit mit dem Posaunenchor Hochkirch bei Bautzen (Sachsen) ein. Durch Vermittlung des Chorsprechers Burkhard Suckert fuhr der Chor Pfingsten 1990 und 1994 in das Land der Sorben in die Oberlausitz. 1991 und 1995 konnte der Posaunenchor Hochkirch in Eime begrüßt werden. Alle Besuche zeichneten sich durch hervorragende gemeinsame musikalische Auftritte, besonders aber durch innige Herzlichkeit aus. Im März 1992 konnte Andreas Hoffmann aus Himmelsthür als neuer Dirigent verpflichtet werden und am 05.02.1995 wurde zum Einführungsgottesdienst des neuen Pastors Thomas Guddat geblasen.
Vom 9. bis 11. Sept. 1994 feierte der Posaunenverein zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Eime das jeweils 100jährige Bestehen mit einem großen Zeltfest.
Nach dem Durchfahren schwieriger Gewässer und einer Zeit des Stillstands im Chor und Verein erfuhr der Verein 1999 einen großen Umbruch. Eine neue Satzung wurde von der Mitgliederversammlung beschlossen. Erstmals seit Bestehen hatte danach nicht mehr der Pastor der Gemeinde den Vorsitz inne, sondern ein gewähltes Mitglied (Dr. Thomas Belgardt wurde einstimmig zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt). Die Anerkennung auf Gemeinnützigkeit wurde beantragt (Feststellung der Gemeinnützigkeit am 07.12.1999), die Eintragung in das Vereinsregister beschlossen (Eintragung in das Vereinsregister am 19.04.2000), der gesamte Vorstand neu gewählt und Carsten Reinecke mit 21 Jahren als jüngster Dirigent seit Bestehen des Posaunenchores amtierender Chorleiter. Gleichzeitig wurden u. a. geehrt für treue Vorstandsarbeit der bisherige Schriftführer Herbert Lambrecht (35 Jahre), 2. Vorsitzende Otto Ortlieb (18 Jahre) und Chorsprecher Burkhard Suckert (17 Jahre).
Eine erfolgreiche Jugendarbeit wurde u. a. mit 15 neuen Jungbläsern aufgenommen und das Vereinsleben für die passiven Mitglieder wiederbelebt (Tagesfahrten 2001 zur Rosstrappe und nach Quedlingburg, 2003 nach Stolberg und Wippra; gemeinsames Konzert 2000 mit dem Spielmannszug Eime und Kaffeekonzert im Januar 2004). Auch das ehrgeizige Ziel einer neuen einheitlichen Chorbekleidung konnte trotz anfänglichem Kopfzerbrechen über die Finanzierung erreicht und rechtzeitig zur Jahreshauptversammlung am 28.02.2004 präsentiert werden.
Im Jahr seines 110jährigen Bestehens richtete der Posaunenchor Eime am 5. September 2004 auf Anregung der Landesposaunenwartin Silke Lindenschmidt und des Ortspastors Thomas Guddat erstmals seit vielen Jahren wieder ein Kreisposaunenfest aus. Gemeinsam mit Bläsern der Posaunenchöre Deinsen, Elze, Sehlde und Hohnsen wurde unter der Leitung der Landesposaunenwartin und des Eimer Dirigenten Carsten Reinecke der Gottesdienst musikalisch gestaltet. Nach anschließendem Kurrendeblasen im Krankenhaus, im Altenheim Gronau sowie an verschiedenen Stellen des Ortes wurde gemeinsam Mittag gegessen. Danach wurde geübt für das Abschlusskonzert, zu dem zahlreiche Besucher in der Mehrzweckhalle begrüßt werden konnten. Mit gemütlichen Beisammensein bei Kaffee und Kuchen ging der ereignisreiche Tag zu Ende.
Innerhalb des jährlich am 1. Advent stattfindenden Jahresposaunenfestes überbrachte im selben Jahr Landesposaunenwartin Silke Lindenschmidt im Namen der Landeskirche und des Landesposaunenwerks Dieter Martin für 50jährige aktive Chormitgliedschaft die herzlichsten Glückwünsche.
Vom 10. bis 12. Juni 2005 wurde gemeinsam mit der Freiwilligen Feuerwehr Eime das jeweilige 111jährige Bestehen mit einem großen Zeltfest gefeiert. Alle Veranstaltungen, wie Festkommers, Kinderumzug, Kaffeetafel, Kinder- und Seniorennachmittag, Festgottesdienst, der über einen Kilometer lange Festumzug sowie Katervesper einschließlich zweier Jubiläumspartys waren bestens besucht. Die riesige Resonanz der Gemeinde und der harmonische Festablauf war für die fleißigen Organisatoren und Helfer der schönste Lohn.
Die intensive Nachwuchsarbeit hat sich zwischenzeitlich ausgezahlt. So besteht der Chor in 2008 aus fast 40 aktiven Mitgliedern, so viel, wie noch nie in seiner Geschichte.
Neben den geschilderten Aktivitäten hat der Chor, sofern es ihm möglich war, seine weiteren Pflichten bzw. Einsätze nicht vernachlässigt - von der musikalischen Umrahmung von Gottesdiensten über Blasen in karikativen Einrichtungen (Altenheim, Krankenhaus usw.) oder zum Maiwecken, von Ständchen aus Anlässen wie besonderen Geburtstagen, Hochzeiten und weiterer verschiedener Veranstaltungen bis hin zum letzten musikalischen Geleit bei Trauerfeierlichkeiten - so, wie er es sich in der Präambel seiner Satzung zur Aufgabe gemacht hat; nämlich: "Gott zu ehren durch die Musik, alle Menschen durch die Musik zu erbauen und die Mitglieder zu erfreuen“.
zum 800 jährigen Jubiläum des Flecken verfasst von Karl-Henning Weiß